Präsentiert:

Neu St. Alban, Gilbachstraße 25
(am Stadtgarten), 50672 Köln

Die Konzertreihe Ambient Chapel versteht sich als moderne Erweiterung verschiedener Spielarten und Elemente im Ambient, die einen Fokus auf experimentelle Sichtweisen und als Reihe die Etablierung der Spielstätte Neu St. Alban als kultur- und generationsübergreifende Community anstoßen möchte. Aufgrund von Umbaumaßnahmen wird das Ambient Festival „Zivilisation der Liebe“ erst im Jahr 2024 wieder in St. Aposteln stattfinden.

14.4.

FR 20.00 H
12 €

AMBIENT CHAPEL 1
JAMES FERRARO
ECHO HO 

28.4.

FR 20.00 H
12 €

AMBIENT CHAPEL 2

BRÜDER SELKE & LAURE BOER
ROMAN HIELE

James Ferraro

Dem US-amerikanischen Pionier des elektronischen Hypnagogic Pop und Vaporwave gelang es in seinem Oeuvre immer wieder, die Schnittstellen zur experimentellen Neo-Klassik ästhetisch zu zerlegen und politisch aufzuladen. Ferraros aktuelle Vorliebe für schwebende synthetische Chorstimmen verschmilzt mit einer akustischen Hyperrealität aus elektronischen Sounds, Drones und Sound Collagen – ein kritischer Futurismus, inszeniert als sakrale Dystopie der Postmoderne, wie die Weltpremiere seiner Performance „Plague“ (Pest) im HKW Berlin 2018 bereits eindrucksvoll belegte. James Ferraro veröffentlichte u.a. auf Labeln wie Hippos in Tanks und New Age Tapes, schon sein Album Far Side Virtual von 2011 wurde vom britischen Musikmagazin The Wire zum Album des Jahres gewählt und griff bereits damals das musikalische Ambiente digitaler Konsumkultur und Hyperrealität auf.
 

ECHO HO

Die interdisziplinäre Künstlerin Echo Ho aus Köln inszeniert als Klangkünstlerin ihre Musikproduktionen und Performances als interdisziplinäres Erleben. Eines ihrer letzten Hörstücke etwa, „Wandering Lake – an atomic opera“ (zusammen mit Ulrike Janssen), setzt sich akustisch und musikalisch mit den Phasen einer Atomexplosion auseinander, die als experimentelle Erkundung von Stimmen und erinnerten Klängen komponiert wurde. In ihren instrumentalen Live-Performances spielt Echo Ho unter ihrem Projektnamen „Zo-on slows“ verschiedene, auch elektronische und teils selbst entwickelte Instrumente, die sie mit ihrem Computer klanglich manipulieren kann, so auch eine aus Plexiglas gefertige, elektrifizierte „Slow Quin“, die eine Variante der traditionellen siebensaitigen chinesischen Zither Guzheng darstellt. International zeigte Echo Ho ihre Arbeiten unter anderem im Center-A in Vancouver und He Xiangning Art Museum Shenzen. 

Brüder Selke & Laure Boer

Die feinsinnig experimentellen Erkundungen des poly-instrumentalen und renommierten Komponistenduos Brueder Selke (manchmal unter dem Alias CEEYS) aus Ost-Berlin treffen auf die hypnotischen Improvisationen der Wahlberlinern Laure Boer! Letztere war in den vergangenen Jahren auch in einige Projekte mit Mentor Rabih Beaini, dem Gründer von Morphine Records, involviert, mit den Bruedern Selke gab es dann 2021 eine erste musikalische Begegnung der drei im Rahmen des Q3Ambientfests in Potsdam als improvisiertes Zusammenspiel aus Cello, Klavier, Elektronik und selbst entwickelten Instrumenten im extravaganten Setup zu sehen. Laure Boer erarbeitet ihr stetig wachsendes und experimentelles Instrumentarium auch im Sinne einer künstlerischen Forschung und man darf gespannt sein, wie sich ein Wiedersehen aller diesmal als Performance präsentiert.

Roman Hiele

Der belgische Künstler Roman Hiele gehört zu den avancierten Komponisten aus Belgien, als Interpret und Erforscher synthetischer und akusmatischer Musik bewegen sich seine Klangwelten zwischen rhythmischen Reflexionen und eleganten Harmonien, die er im Club oder in experimentellen Live-Sets präsentiert. Hiele veröffentlichte seine Musik auf Labeln wie Ultra Eczema und Ekster, 2016 veröffentlichte YYAA Recordings seine frühere Performance im Schinkel Pavillon Berlin, im selben Jahr erschien sein erster OST für den Dokumentarfilm „Saints“. Neben mehreren Künstlerresidenzen, Kollaborationen, Musik- und Sounddesign-Arbeiten für Film-, Theater- und Kunstprojekte hat er 2022 die Klangarbeit „Migrating Together“ zusammen mit Laure Prouvost komponiert als Teil des von Europalia Train & Tracks in Auftrag gegebenen Kunstpfades „Endless Express“.

Künstlerische Leitung: Waltraud Blischke
Veranstaltung & Konzept: Dietmar Saxler / Ambient Festival

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