MI 08.09., ST.A. 19.00 SO 12.09., ST.A. 11.30 SO 12.09., ST.A. 16.00
(continuous piano)
Lubomyr Melnyk ist ein kanadischer Komponist und Pianist mit ukrainischen Wurzeln und einer ungewöhnlichen Künstlerkarriere, die spät einsetzte, dafür umso rasanter verläuft – einen „prophet of the piano“ nannte ihn die Presse. Beeinflusst von der amerikanischen Minimal Music, speziell Vertretern wie Steve Reich und Terry Riley, entwickelte Melnyk einen idiosynkratischen Klavierstil, der sich als unerschöpflicher Klangstrom erweist und transzendental wirkt. Die Wurzeln dieser „continuous music“, über die Melnyk bereits im Jahr 1981 im Fach Philosophie promoviert hatte (Open Time: The Art of Continuous Music), verortet er selbst in der klassischen Klaviermusik, doch tauchen seine Kompositionen wie selbstverständlich im Segment der Ambient-Musik an die Oberfläche: Melnyks Werk präsentiert eine äußerst ungewöhnliche Klangsprache, mithin eine neue ästhetische wie funktionale Herangehensweise an die Routinen des Klavierspielens und Töneerzeugens. Melnyk macht Ambient ohne Strom. 2012 von unserem Festival entdeckt, danach bei Sony Classical unter Vertrag genommen, tourt er längst weltweit und kehrt nun für zwei Auftritte und einen Masterclass-Workshop nach Köln zurück. Gemeinsam mit Francesco Cavaliere (Schellen/ Handglocken) wird Melnyk am letzten Festivaltag eine Heilige Messe, am Nachmittag desselben Tages für den letzten Teil des Jubiläumsfestivals ebenfalls die Sonntagsmusik in St. Aposteln gestalten. Bei der Holy Mass for St. Aposteln handelt es sich um eine Klaviermesse, die er bei Pfarrer Christoph Biskupek, dem Mitbegründer des Ambient-Festivals in der Böhm-Kirche von Hochdahl entwickelte und für die er seine „continuous music“ nun mit den musikalischen Elementen einer katholischen Messe verwebt. Die Messe wird von Monsigniore Biskupek selbst zelebriert. Für uns ein Höhepunkt in der Geschichte des Ambient-Festivals, den Sie auf keinen Fall verpassen sollten, note down: Sonntagmorgen.